Die Energiepreise am Großmarkt sinken und damit steigt die Hoffnung auf günstigere Strompreise. Trotzdem haben viele Verbraucher zum Jahresbeginn teilweise sogar Preiserhöhungen ihrer Versorger erhalten. Lohnt sich vor dem Hintergrund der Wechsel des aktuellen Stromanbieters? Wir zeigen, worauf man achten sollte.
Was man beim Stromanbieter-Wechsel beachten sollte
Bei Neukundenverträgen machen sich die sinkenden Preise tatsächlich bemerkbar. Immer mehr Stromanbieter bieten die Kilowattstunde für unter 40 Cent an. Wer kürzlich ein Schreiben zur Preiserhöhung erhalten hat, kann daher von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und den Anbieter wechseln. Vergleichsportale machen den Wechsel zum Kinderspiel. Doch Vorsicht! Wer den Stromanbieter wechselt, geht ein neues Vertragsverhältnis ein und bindet sich für 12 Monate. Sinken in der Zeit die Preise weiter, zahlt man am Ende drauf.
Doch was kann man tun? Manche Anbieter gewähren flexible Vertragsbedingungen mit monatlicher Kündbarkeit, sodass man im Falle einer weiteren Preissenkung schneller in einen günstigen Tarif wechseln kann. Auch sollte man sich nicht von einem Wechselbonus blenden lassen, sondern die Preise ganz genau vergleichen – und zwar nicht nur den Arbeitspreis, sondern auch den monatlichen Grundpreis! Denn auch wenn der Arbeitspreis vielleicht ein wenig günstiger ist, kann ein hoher Grundpreis gesamthaft enorme Auswirkungen haben. Daher empfiehlt es sich, den eigenen Verbrauch zugrunde zu legen. Bei einem geringen Jahresverbrauch kann man eher einen höheren Arbeitspreis in Kauf nehmen, wenn dafür der Grundpreis niedrig ist (z.B. 5 Euro / Monat). Manchmal kann sogar die Grundversorgung eine Alternative sein.
Der Strommarkt verändert sich im Moment stark. Auch die Verbraucherzentrale beschäftigt sich mit den aktuellen Entwicklungen und rät dazu, nichts zu überstürzen. Den Stromanbieter zu wechseln kann daher Sinn ergeben – allerdings sollten die Rahmenbedingungen geprüft werden. Laufzeit, Arbeitspreis, Grundpreis und der eigene Verbrauch sind dabei Messgrößen, die in die Betrachtung einfließen sollten. Wichtig ist, die Entwicklung auf dem Energiemarkt zu verfolgen und ggf. einen Wechsel in Betracht zu ziehen, wenn es sich lohnt und eine gewisse Flexibilität gewahrt ist.