Die US-Präsidentschaftswahl 2024 steht vor der Tür und zieht sowohl national als auch international große Aufmerksamkeit auf sich. Es ist eine Wahl, die politische Weichenstellungen in den USA und weltweit beeinflussen könnte. Die Wahl findet am Dienstag, dem 5. November 2024, statt, und Millionen von Amerikanern werden entweder persönlich, per Briefwahl oder per Frühwahl abstimmen, um zu entscheiden, wer das Amt des Präsidenten in den kommenden vier Jahren übernehmen soll. Erste Ergebnisse werden bald erwartet, auch wenn die Wahl vermutlich äußerst knapp ausfallen wird.

Kandidaten und der Wahlkampf 2024

Die wichtigsten Kandidaten sind Kamala Harris und der ehemalige Präsident Donald Trump, der ein politisches Comeback anstrebt. Beide Kandidaten stehen für unterschiedliche politische Richtungen und versprechen jeweils radikale Veränderungen in Bezug auf die Wirtschaft, Außenpolitik, Klimapolitik, Gesundheitsversorgung und soziale Themen. Neben den großen Parteien versuchen jedoch auch unabhängige und kleinere Parteien, wie die Grünen oder die Libertäre Partei, ihren Einfluss geltend zu machen und eine Stimme im politischen Diskurs zu haben.

Das Wahlsystem der USA ist kompliziert und unterscheidet sich stark von direkten Wahlsystemen, wie sie in anderen Demokratien üblich sind. In den USA wählen die Bürger nicht direkt den Präsidenten, sondern die sogenannten Wahlmänner und Wahlfrauen in einem „Electoral College“. Jedes Bundesland hat basierend auf seiner Bevölkerungszahl eine festgelegte Anzahl an Wahlleuten. Der Kandidat, der in einem Bundesstaat die meisten Stimmen erhält, bekommt in der Regel alle Wahlleute dieses Staates zugesprochen („The Winner takes it all“-Prinzip). Das führt dazu, dass einige Schlüsselstaaten, die sogenannten Swing States, überproportional großen Einfluss auf den Wahlausgang haben. Staaten wie Florida, Pennsylvania, Arizona und Georgia werden besonders intensiv beobachtet, da sie oft das Zünglein an der Waage sind und zwischen den Parteien wechseln können.

Wann sind die ersten Ergebnisse zu erwarten?

Die US-Wahl 2024 folgt dem folgenden Schema, wenn es um erste Ergebnisse geht:

  • Schließung der Wahllokale: Da die USA mehrere Zeitzonen umfassen, schließen die Wahllokale zu unterschiedlichen Zeiten. Auf der Ostküste schließen sie gegen 19 Uhr (EST), was in Mitteleuropa etwa 1 Uhr nachts am 6. November entspricht. Die letzten Wahllokale an der Westküste schließen gegen 20 Uhr (PST), also 5 Uhr morgens mitteleuropäischer Zeit.
  • Erste Hochrechnungen: In den frühen Abendstunden der USA (MEZ am nächsten Morgen) beginnen Nachrichtenkanäle in den USA üblicherweise damit, Hochrechnungen basierend auf ersten Wahlergebnissen zu veröffentlichen. Diese Hochrechnungen basieren auf frühen Stimmenauszählungen, die aus den Bundesstaaten gemeldet werden. Häufig sind dies die ersten Ergebnisse aus Staaten an der Ostküste. Die genauen Hochrechnungen hängen von den bereits ausgezählten Stimmen und oft auch von Nachwahlbefragungen („Exit Polls“) ab.
  • Swing States und die „Blaue“ und „Rote“ Welle: Ergebnisse aus den Swing States könnten bereits gegen Mitternacht (Ortszeit USA) ein erstes Bild zeichnen, insbesondere wenn einer der Kandidaten eine frühe Führung in wichtigen Staaten wie Florida oder North Carolina übernimmt. Diese frühen Ergebnisse geben jedoch selten das vollständige Bild wieder, da in vielen dieser Staaten auch per Briefwahl abgestimmt wurde. Die Briefwahlzettel können in manchen Staaten schon vor dem Wahltag ausgezählt werden, in anderen jedoch erst am Wahltag selbst.
  • Entscheidende Momente und mögliche Verzögerungen: Bei einem klaren Vorsprung eines Kandidaten könnten einige Medien schon gegen Mitternacht (EST) eine Projektion des Wahlergebnisses vornehmen. Sollte das Rennen jedoch knapp ausfallen oder Unstimmigkeiten auftauchen, könnte sich die Verkündung des offiziellen Ergebnisses bis in die frühen Morgenstunden oder sogar in die folgenden Tage hinauszögern.

Bedeutung der Briefwahl und mögliche Verzögerungen

Seit der letzten Präsidentschaftswahl hat die Bedeutung der Briefwahl in den USA zugenommen, nicht zuletzt aufgrund der COVID-19-Pandemie, aber auch wegen des wachsenden Komforts, den diese Option bietet. Die meisten Staaten erlauben es Bürgern mittlerweile, per Briefwahl abzustimmen, und einige Staaten wie Kalifornien und Colorado verschicken sogar automatisch Wahlzettel an alle registrierten Wähler.

In Staaten, die erst am Wahltag mit der Auszählung der Briefwahlstimmen beginnen, kann dies zu Verzögerungen führen. Pennsylvania, ein entscheidender Swing State, erlaubt beispielsweise keine Vorabzählung von Briefwahlstimmen. Das führt oft dazu, dass die endgültigen Ergebnisse später als in anderen Bundesstaaten veröffentlicht werden.

Fest steht auf alle Fälle, dass die US Wahl 2024 die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich zieht. Das liegt auch daran, dass die beiden Kandidaten kaum unterschiedlicher sein könnten und die Ergebnisse sehr knapp ausfallen dürften.

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