Nach dem gestrigen Spiel von Deutschland – England im Achtelfinale der Fußball WM 2010, bei dem eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters für große Aufregung sorgte, meldet sich nun auch der Weltverband Fifa zu Wort. Dieser kündigte an, über Reformen für die nächste Fußball WM im Jahre 2014 nachzudenken.
Die Kameras belegten eindeutig, dass der Ball im deutschen Tor war, nachdem er gegen die Latte und dann auf den Boden prallte. Das konnte der Schiedsrichter allerdings nicht genau sehen und wertete das Tor nicht. Somit schaffte es England nicht, einen Ausgleichstreffer zu erzielen. Am Ende gewann Deutschland jedoch mit einem deutlichen Vorsprung, sodass sich die Wut über die falsche Entscheidung in Grenzen hielt. Dennoch fordern Fans, Fußball-Spieler und nun auch die Fifa verbesserte Überprüfungen. Wie können diese aussehen?
Möglichkeiten gibt es viele. So wurden beispielsweise Bälle entwickelt, die mit einem Sensor an der Torlinie verbunden sind. Sobald der Ball über die Torlinie gelangt, löst dieser ein Signal aus. Ebenso möglich ist ein weiterer Schiedsrichter, der einzig und allein für die Kontrolle der Torlinie zuständig ist. Auch spezielle Kameras, die so angebracht sind, dass sie die Torlinie perfekt im Blick haben, könnten den Schiedsrichter unterstützen. Bis jedoch eine Entscheidung gefallen ist, kann noch einige Zeit ins Land gehen.
Aller zusätzlicher Aufwand verkompliziert das Spiel und wirft zusätzliche Fragen auf. Sehr gut am Englandspiel nachzuvollziehen:nehmen wir an, Neuer bringt den Ball wieder so ins Spiel, wie beim 1:0. Wer entscheidet, dass das Spiel unterbrochen werden muss. Wenn festgestellt wird „Ball war nicht im Tor“, wie soll die Spielfortsetzung sein? Penalty für Deutschland, weil eine eindeutige Torchance genommen wurde? Schiedsrichterball, wenn ja wo? Wo sollenn wieviele Kameras postiert werden – wäre blöde wenn ein Körperteil den Blick auf den Ball verhindert.
Das Fussballspiel ist dermassen schnell geworden, dass m. E. ein zweiter Schiedsrichter eingesetzt werden sollte. Der Handballsport macht es uns erfolgreich seit langer Zeit vor, wie das funktionieren kann. Das Spielfeld beim Fussball ist gut dreimal so gross wie beim Handball. Die Schiedsrichter sind physisch oftmals überfordert! Der ansonsten gute Italiener Rosetti war nicht nur einmal viel zu weit weg vom Geschehen. Es ist in meinen Augen unmenschlich, was Schiedsrichter läuferisch alles erledigen sollen.