Wie arm ist Deutschland und vor allem: wie groß ist die Kluft zwischen Arm und Reich? Wie gerecht sind Vermögen verteilt? Diesen und vielen weiteren Fragen soll der Armutsbericht der Bundesregierung nachgehen, der nun von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen vorgestellt wurde. Die Präsentation des Armutsberichtes zeigte, dass man sich eigentlich keine Sorgen machen muss. „Deutschland steht international sehr gut da“ – mit diesem Statement lenkte die Ministerin die Ergebnisse des Berichtes gleich in eine positive Richtung. Mag ja sein, dass Deutschland im internationalen Vergleich gut da steht. Doch eine solche Aussage ist natürlich immer relativ zu sehen, weil es auf die Bezugsgröße ankommt. Klar, im Vergleich zu Griechenland oder Italien steht Deutschland in vielen Bereichen „sehr gut“ dar. Doch sagt das tatsächlich etwas über die Lage hierzulande aus?
Passagen im Armutsbericht gestrichen
Was Grund zur Skepsis gibt ist die Tatsache, dass der Armutsbericht der Bundesregierung „ein wenig“ überarbeitet wurde. So wurde beispielsweise der Satz „Die Privatvermögen in Deutschland sind sehr ungleich verteilt“, der noch in der ersten Ausgabe aufgeführt war, herausgenommen. Im 2013 präsentierten Armutsbericht steht davon nichts mehr. Immerhin: Weniger Kinder leben in Hartz IV, mehr ältere Menschen haben Arbeit. Doch das Stimmungsbild in der deutschen Bevölkerung hat sich angesichts der immer wieder durch die Presse geisternden Schlagzeilen über Millionenabfindungen für Manager, die Unternehmen runtergewirtschaftet haben, nicht gerade positiv entwickelt.
Wie bewerten Sie denn aktuellen Armutsbericht der Bundesregierung? Schenken Sie den Aussagen Glauben?