Neues im Fall Brunner: Der Geschäftmann Dominik Brunner, der im September 2009 an einer S-Bahn-Station in München nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung mit zwei Jugendlichen zu Tode kam, starb offenbar an Herzversagen.
Damals ereignete sich das folgende Drama: Dominik Brunner sah in der S-Bahn, wie Jugendliche eine Gruppe von vier Schülern belästigten. Dabei zeigte er Zivilcourage und stellte sich schützend vor die Opfer. An einer S-Bahn-Station gingen die Täter dann auf Brunner los und versetzten ihm schwere Tritte und Schläge. Wenig später ist er tot.
Jetzt drängen neue Erkenntnisse in die Öffentlichkeit. Offenbar habe Brunner ein Herzleiden gehabt, was in der enormen Stress-Situation am besagten Tag zu einem Herzstillstand und damit zum Tod führte. Der Tod traf also nicht – wie erst angenommen – durch die Schläge und Tritte der Täter ein, sondern durch ein Herzversagen. Ob das den Tätern im Prozess zugute kommen könnte, bleibt abzuwarten. Auch wenn die nicht direkt zu seinem Tod beitrugen, sind sie mindestens indirekt dafür verantwortlich. Wären sie nicht mit einer solchen Brutalität und Gleichgültigkeit auf ihr Opfer losgegangen, hätte Dominik Brunner wahrscheinlich keinen Herzstillstand erlitten. Wie das die Staatsanwaltschaft sieht, wird die Zeit zeigen.
Es ist schon mehr als zynisch, daß Gesundheitszustand des Opfers eine Rolle spielen soll in diesem Prozeß, was soll denn damit bitteschön belegt werden? Daß ein Gesunder den Angriff überlebt hätte? Wollen wir alle Mordfälle künftig nur noch dann als Mord bestrafen, wenn nachgewiesen wird, daß auch ein vollkommen Gesunder dabei zu Tode gekommen wäre? Sprich: wer schon krank war, bevor er zusammengeschlagen wurde, trägt eine Mitschuld an seinem Tod? Wenn das Schule macht, sind wir bald wieder da, wo wir eigentlich nie wieder hin wollten.
Die Welt titelt – ist er jetzt noch ein Held.
Nach deren Auffassung muß man also erst umgebracht werden, um für Zivilcourage gewürdigt zu werden.
Es wird zunehmend abseitiger in der BRD.