Die Wahlbeteiligung bei den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ist 2011 deutlicher höher ausgefallen als noch vor fünf Jahren. 2006 lag die Wahlbeteiligung in Rheinland-Pfalz bei gerade einmal 58,2 Prozent, 2011 fällt der Wert deutlich höher aus. Auch in Baden-Württemberg wird mit einer höheren Wahlbeteiligung gerechnet. Finale Werte stehen zwar noch nicht fest, allerdings zeigen die Vergleichswerte vom Mittag zum gleichen Zeitpunkt in 2006 einen merklichen Trend nach oben.
Gründe für hohe Wahlbeteiligung
Wenn es um die Begründung der hohen Wahlbeteilung in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg geht, werden unterschiedliche Argumente angeführt. Innerhalb der letzten Jahrzehnte haben sich sog. „Dealignment-Tendenzen“ bemerkbar gemacht, d.h., dass der Anteil der Stammwählerschaft sinkt und gleichzeitig die Zahl an Wechselwählern steigt. Der Wähler ist unentschlossener als dies noch vor 30, 40 Jahren der Fall war, als sich die Menschen hierzulande über einen langen Zeitraum einer bestimmten Partei zugehörig fühlten. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass viele Wähler ihre Wahlentscheidung nicht mehr an einer Parteibindung festmachen können, sondern stattdessen aktuelle politische Entwicklungen zum Anlass nehmen, um eine Entscheidung zu treffen. Die aktuelle Debatte um den Atomausstieg, die gerade in den letzten Wochen für eine extrem hohe Medienaufmerksamkeit sorgte, stellt sicherlich einen wesentlichen Grund für die hohe Wahlbeteiligung dar und begründet zugleich das hervorragende Abschneiden der Grünen.
Allerdings gilt es zudem als wissenschaftlich bewiesen, dass auch das Wetter seinen Beitrag zur Wahlbeteiligung leistet. Viel Sonne und wenig Regen am heutigen Wahltag haben sicherlich den einen oder anderen zusätzlichen Wähler zur Wahlurne geführt. Die exakten Werte für die Wahlbeteiligung werden voraussichtlich am Montag oder Dienstag bekannt gegeben.