Mehrere Millionen Zuschauer verfolgten am 13.9.2009 das TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel und Herausforderer Frank-Walter Steinmeier in Berlin mit, das auf mehreren Sender übertragen wurde. Die Regeln: Jeder Kandidat darf bis zu 90 Sekunden lang antworten, die Redezeit muss am Ende ausgeglichen sein. Vier Moderatoren führten durch das Duell, die von verschiedenen Sendern stammten, nämlich Maybritt Illner, Peter Kloeppel, Frank Plasberg und Peter Limbourg.
Steinmeier stellte gleich zu Beginn klar, dass in den vier Jahren der großen Koalition zwar einiges erreicht werden konnte, dass aber wichtige Aspekte von der CDU gebremst wurden, wie beispielsweise die Umsetzung des Mindestlohnes oder die Begrenzung der Manager-Gehälter. Im Anschluss wollte Peter Kloeppel wissen, ob sich die beiden nach einer so langen Zusammenarbeit eigentlich duzen. Eine klare Antwort von Steinmeier: nein.
Wichtiges Thema war natürlich die Krise, die in Steinmeiers Augen vor allem auch in den Köpfen der Menschen bestehe. „Eine Wirtschaft ohne ethische Grundlage kann nicht bestehen“.
Angela Merkel stellte deutlich heraus, dass sie eine Verfechterin der sozialen Marktwirtschaft ist, die für sie eine „Versöhnung von Kapital und Arbeit“ darstellt. Frank Plasberg bat sie daraufhin, Deutschland eine Schulnote in Bezug auf soziale Gerechtigkeit zu geben. Anstelle einer Note gab sie allerdings eine Einschätzung ab. Ja, in Deutschland geht es gerecht zu, es gibt aber noch das eine oder andere zu verbessern. Auch Herr Steinmeier wollte diese Frage noch konkret beantworten, nahm aber Bezug auf die Ungerechtigkeit, die durch die hohen Managergehälter entstünde.
Bemängelt wurde allerdings von den Journalisten, dass das TV-Duell mehr ein TV-Duett werden könne, da Merkel und Steinmeier in einigen Punkten eher gegenseitig stützten als sich zu widersprechen. Dies ist aber sicher der Tatsache geschuldet, dass beide Kandidaten aufgrund der großen Koalition an der Regierung beteiligt waren und zahlreiche Entscheidungen gemeinsam zu verantworten hatten. Eine streitiges Thema wurde jedoch gleich im Anschluss angesprochen: der Atomausstieg, zu dem Merkel eine andere Position einnimmt als Herausforderer Steinmeier.
Wenig Neues brachte die Frage zu möglichen Koalitionspartnern. Angela Merkel sprach sich für schwarz-gelb aus, Frank-Walter Steinmeier schloss die Linkspartei kategorisch aus. Doch nach den aktuellen Umfrageergebnissen wird es gewiss nicht für rot-grün reichen, weswegen ein dritter Koalitionspartner gefunden werden müsste.
Wie haben Sie das TV-Duell empfunden?
Dieses Duell war weniger aufregend als das Sandmännchen. Vergeudete Sendezeit würde ich sagen. Fimen die schlecht wirtschaften müssen im allgemeinen zumachen, warum geht das bei dieser Regierung nicht.