Die Wahl in Rheinland-Pfalz hat gezeigt, wie sehr aktuelle Entwicklungen das Ergebnis beeinflussen können. Die schreckliche Tragödie von Japan, die den Drang nach einem raschen Atomausstieg offen gelegt hat, führte zu einem Rekordergebnis bei den Grünen und einem herben Verlust bei der FDP, die nicht einmal die Fünf-Prozent-Hürde meistern konnte. Der rheinland-pfälzische Landtag präsentiert sich seit der Wahl 2011 als Drei-Parteien-System, bestehend aus CDU, SPD und Grüne. Kurt Beck darf nun mit seinem Koalitionspartner, den Grünen, weiter als Ministerpräsident das Land regieren. Auch er musste allerdings Verluste hinnehmen und sich von dem Privileg der Alleinregierung verabschieden.
Ähnlich wie in Rheinland-Pfalz fiel auch das Ergebnis in Baden-Württemberg aus. Die Grünen konnten auch hier einen triumphalen Sieg holen und die FDP musste noch viele Stunden nach Schließung der Wahllokale um den Einzug ins Parlament bangen. Dass die baden-württembergische CDU keinen Wahlrekord erzielen konnte, war auch vor dem Unglück in Fukushima abzusehen. Die Debatte um „Stuttgart 21“ kostete wichtige Wählerstimmen und die aktuelle Atomkrise in Japan hat diesen Abwärtstrend noch verstärkt.