Bundespräsident Christian Wulff wurde in der Türkei eine große Ehre zuteil. Als erstes deutsches Staatsoberhaupt durfte er vor dem Parlament in Ankara sprechen und nutzte dabei die Chance, um über die deutsch-türkische Beziehung zu sprechen. Dabei lobte er zum einen die fortschrittliche Entwicklung der Türkei, zum anderen mahnte er aber zur Gleichbehandlung auf religiöser Ebene.
In Deutschland, so Christian Wulff, werde der Islam als Religion gefördert und respektiert. Die Neubauten von Moscheen in deutschen Städten seien dafür ein deutliches Zeichen. Gleichzeitig müsse aber auch die Türkei dafür sorgen, christliche Minderheiten innerhalb der Türkei zu unterstützen.
Darüber hinaus sprach Wulff über die in Deutschland lebenden Türken, die stets willkommen sind. Allerdings erfordere ein funktionsfähiges Zusammenleben ein gewisses Maß an Integration. Es gehe darum, Recht und Gesetz einzuhalten, die deutsche Sprache zu lernen und sich mit den Lebensweisen hierzulande vertraut zu machen. Das öffentliche Leben des eigenen Glaubens müsse sowohl in Deutschland, als auch in der Türkei möglich sein. Gespannt beobachteten türkische Medien den Auftritt des Bundespräsidenten in der Türkei, der sich dort um eine positive Beziehung zwischen beiden Staaten bemühte.