Natascha Kampusch, die acht Jahre lang von Wolfgang Proklopil in einem Verlies gefangen gehalten wurde, steht wohl für einen der prominentesten Kriminalfälle in Österreich.
Die Ermittlungen liefen nicht ohne Pannen ab. Deswegen wurde der Fall im Jahre 2008 erneut aufgerollt, Zeugen wurden befragt und Informationen gesammelt. Rund zwei Jahre zuvor gelang es Natascha Kampusch, zu fliehen. Ihr Peiniger setzte seinem Leben nur wenig später ein Ende.
Eines steht jetzt fest: Wolfgang Proklopil hatte keine Komplizen. Dennoch muss sich ein Freund des Täters vor Gericht verantworten. An der Entführung sei er allerdings nicht beteiligt gewesen. Er fiel auf, weil er dem Täter eine hohe Summe Geld gab. Jetzt stellte sich heraus, dass die Zahlung wegen illegaler Geldgeschäfte getätigt wurde, wofür ihm möglicherweise ein Verfahren droht. Außerdem ist noch nicht abschließend geklärt worden, ob er Wolfgang Proklopil bei seiner Flucht vor der Polizei bzw. seinem Selbstmord geholfen hat.
Das Motiv für die Entführung der damals zehn Jahre alten Natascha Kampusch scheint nun auch geklärt zu sein. Offenbar habe der Täter die Befürchtung geäußert, keine Frau mehr kennen zu lernen. Durch die Entführung versuchte Wolfgang Proklopil, sich seine Wunschpartnerin zu formen.