Noch immer haben die Menschen in Sachsen das schlimme Hochwasser aus 2002 nicht vergessen. Jetzt, acht Jahre später, bahnt sich eine ähnliche Katastrophe an. Vor allem in Görlitz ist die Lage derzeit sehr akut. Dort erreichte der Pegel der Neiße am frühen Morgen die 7-Meter-Marke. Ein heftiger Dauerregen sorgte für die Überschwemmung, die dazu führte, dass mehrere hundert Menschen ihre Wohnung verlassen mussten. Ein Dammbruch in Polen machte das Chaos perfekt, der Pegel stieg in kurzer Zeit deutlich an.
Auch wenn der Pegel der Neiße derzeit am Stagnieren ist, kann noch keine Entwarnung gegeben werden. Es müsse, so die Behörden, damit gerechnet werden, dass der Wasserstand noch weiter steigen könne.
Etwas besser sieht es hingegen im Landkreis Bautzen aus, wo sich die Lage im Laufe des Vormittags etwas entspannt hat. Neben den überschwemmten Wohngebieten hat das Hochwasser in Sachsen auch für zahlreiche Probleme auf den Verkehrswegen gesorgt. Einige Straßen mussten gesperrt werden, auch wichtige Bahnstrecken mussten vorübergehend stillgelegt werden. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage könnte mancherorts zur Entspannung der Lage führen. Es ist zwar weiterhin mit Regen zu rechnen, die Intensität der Niederschläge soll allerdings deutlich schwächer ausfallen. Ob das Schlimmste des Hochwassers 2010 bereits überstanden ist, vermag noch niemand zu sagen.