Bald ist es soweit: dann beginnt das Oktoberfest 2010 in München. Auf dem größten Volksfest der Welt werden rund sechs Millionen Besucher aus aller Welt erwartet – darunter natürlich auch viele Raucher. Erst vor wenigen Monaten haben die Bayern über das Nichtraucherschutzgesetz abgestimmt, das inzwischen in Kraft getreten ist. Demnach darf in Bars, Restaurants und Diskotheken nicht mehr geraucht werden. Die Regelung betrifft auch das Rauchen in Bierzelten. Demzufolge müsse auch auf dem Oktoberfest ein Rauchverbot herrschen. Offiziell ist das Rauchen auf dem Oktoberfest 2010 zwar verboten, Sanktionen drohen aber nicht.
Die Begründung: es sei den Betreibern der Bierzelte nicht zuzumuten, Raucherzonen im Freien zu errichten, da der Volksentscheid zu spät durchgeführt worden sei. Die ersten Wirte bauen schon jetzt ihre Zelte auf und könnten die Auflagen damit kaum noch umsetzen. Dennoch: so wie es heißt, sollen Raucher in den Bierzelten dennoch sanktioniert werden. Falls jemand beim Rauchen erwischt wird, bekommt er kein Bier. Ob die Wirte das jedoch tatsächlich durchsetzen werden, gilt es abzuwarten. Das Oktoberfest 2010 findet vom 18. September – 04. Oktober 2010 in München statt.
Warum macht man um die Süchtigen überhaupt so viel Federlesens? Tabak gehört innerhalb und außerhalb der Bierzelte verboten! Ich hoffe, dass dem Rauchverbot bald auch das Alkoholverbot folgen wird und in den Zelten nur noch alkoholfreies Bier ausgeschenkt wird. Weshalb man Alkohol und Tabak braucht, um fröhlich zu sein, kann in Wirklichkeit niemand beantworten. In diesem Jahr wäre wenigstens hilfreich (und werbewirksam), ein Verzeichnis der Bierzelte beim Oktoberfest herauszugeben, die nur alkoholfreies Bier ausschenken und in denen man nicht ständig auf Betrunkene und Angetrunkene stößt.
Sie meinen das doch ironisch oder? Wie wäre es denn wenn sie diesem Sündenpfuhl ausweichen und stattdessen ein entspanntes Wochenende beim Wattwürmer suchen an der Ostsee verbringen? Kein teuflisches Bier, kein teuflischer Tabak. Nur sie und ihre Weltverbesserermentalität. Anderweitig laufen sie tatsächlich Gefahr auf böse böse betrunkene Leute die die ausgelassene Stimmung genießen und sich dabei die bayrische Braukunst zu Gute kommen lassen stoßen. Zum Schluss kommen die auch noch auf die Idee sich eine Zigarette anzustecken, die Folgen wären fatal!
Suchen sie sich ’n Hobby…
Gruß, einer der Bierterroristen die heuer im Spatenzelt zu finden sein werden.
Auch als Abstinenzler muss ich das Recht haben, mich jederzeit überall aufhalten zu dürfen, auch im Oktober auf der Wies’n. Außerdem kann sich die bayrische Braukunst auch durch alkoholfreies Bier Geltung verschaffen, um die Besucher auf gesittete Art und Weise fröhlich zu machen, die dann nicht meinen, ständig herumtorkeln oder die Umwelt verqualmen zu müssen. Wer diese „ausgelassenen“ Exzesse für normal hält, möge sich in einem der zahlreichen Abstinenzlervereine eines Besseren belehren lassen. (Sich dort zu engagieren, ist sicher ein lohnendes Hobby.) Schön wäre es, wenn diese Vereine einen Informationsstand vielleicht beim nächsten Oktoberfest betrieben. Dabei bedenke man, dass eine EU-Richtlinie dem Trinken und Rauchen eines Tages für alle Zeiten ohnehin ein Ende machen wird.
Hat sie schon mal jemand ausm Zelt geworfen weil sie sich nicht die Kante geben? Nicht?! Na eben, sie dürfen sich ja aufhalten wo sie wollen… Ihre tollen EU-Richtlinien würden aber dafür sorgen dass Ich aus einem Zelt geworfen werde, darf ich mich dann nicht mehr aufhalten wo ich will? Scheinbar ja! Welch fader Beigeschmack der Ironie. Sollte es soweit kommen werde ich mich in ein Land absetzen wo es meine Sache ist mit was und in welchem Ausmaß ich mich in die Umlaufbahn schieß, die EU geht mir in letzter Zeit sowieso auf den – entschuldigen sie meine rüde Ausdrucksweise – Sack.
Abstinenzlervereine, gibt’s da auch immer eine Birkenstocksammlerrunde?
PS: Alkoholfreies Bier ist eine Landplage wie Elektroautos. Entweder mit Umdrehung oder ich trink Wasser.
Alkoholfreies Bier ist eine Landplage? In anderen Ländern wird das aber etwas anders gesehen. In Japan gibt es bereits ein alkohol- und kalorienfreies Bier, das sicher bald Schule macht und dort Vorschrift wird. Am alkoholfreien Sake wird bereits geforscht, und auch er wird sich durchsetzen. Diese Entwicklungen werden auch an uns nicht vorbei gehen. Dann kommt die Zeit, dass die Oktoberwiesen eingezäunt und zum letzten Reservat der Alkoholiker gemacht werden.
Ich verstehe die Problematik überhaupt nicht, das Bier ist doch wohl weit weniger wegen seines Geschmackes, sondern wegen seiner Wirkung gefragt!? Ich jedenfalls trinke mir lieber einen Saft, wenn ich klar bleiben will/muß! Und wer wirklich Bier trinkt, weil ihm Bier schmeckt und die alkoholische Wirkung verschmäht (ich kenne solche Leute nicht bzw. das sind dann Menschen, die entweder stillen oder schwer krank sind!), für den gibt es doch bereits eine umfangreiche Palette von alkoholfreiem Bier!
Und was die Betrunkenen in den Bierzelten angeht: Den Abstinenzlern steht es doch frei, auch ein Zelt auf der Wies`n zu eröffnen, der Erfolg wird sich sicherlich sofort einstellen und man bleibt unter seinesgleichen ohne alkoholtypische Ausfallerscheinungen befürchten zu müssen!
Wieso eigentlich soll das Oktoberfest „eingezäunt“ werden (zumal wenn die Alkoholiker dann trotzdem dahin dürfen)?
Wie schon gesagt, verstehe ich alles nicht!
Herrn Nansen danke ich für den konstruktiven Vorschlag. Man muss das Schicksal nämlich selbst in die Hand nehmen, wenn man mit den Zuständen nicht zufrieden ist. Ich werde den Vorstand des für mich zuständigen Abstinenzlervereins darauf ansprechen, vielleicht zusammen mit anderen Gleichgesinnten ein Zelt auf dem nächsten oder übernächsten Oktoberfest aufzustellen, und meine Mithilfe anbieten. Besonders schön wäre es, wenn uns dort auch einige Größen des deutschen Schlagers (aber keine Alkoholiker vom Ballermann!) einen Besuch abstatten und eine Probe ihrer Kunst geben würden.
Was zu beweisen war: Ein abnormes Gesetz kann nur abnorme Reaktionen verursachen…
1) Tony Roiderer: ‚Der Gast solle deshalb am besten auf das Rauchen verzichten, dann hat er mehr Zeit zum Essen und Trinken.‘
Ja, ich werde bestimmt verzichten, auf die Wiesn! Ohne Wiesn kann man schon leben, ohne Zigarette Bier trinken aber nicht! Bei aller Sympathie Herr Roiderer, es schmeckt einfach nicht!
2) Christian Schottenhamel: „Der ganze Tisch bekommt kein Bier mehr, wenn jemand nicht aufhöre, zu rauchen“.
Das ist die zündende Idee! Nicht nur für den Umsatz, auch für das Mobiliar. Stellen Sie sich vor, fanatische Antiraucher werden dann handgreiflich und die so wie so sehr verärgerten Raucher wehren sich. Die „Friedlichen“, die dazwischen sitzen, versuchen noch die Lage zu beruhigen und kriegen von beiden Seiten eine abgewischt. Dann versuchen sie, den Platz zu verlassen, aber an anderen Tischen „brennt“ es auch schon und die ersten Gegenstände fliegen durch die Luft. Die Polizei drängt sich mühsam rein und tut ihr bestes, was aber nicht das Beste sein muss…
Ein „echtes“ mittelalterliches Ambiente, wie das echt sinnlose und genau so mittelalterliche Rauchverbot…
Der Umsatz ist zwar echt im A…, aber der Spaß lohnt sich, Herr Schottenhamel!
3) Gabriele Weishäupl: „Bei schönem Wetter könnten die Raucher ja im Biergarten sitzen.“
Frauen sind doch vernünftiger… mindestens manchmal…
Ja, das wäre die einzige „echte“ Möglichkeit, sich noch wohl zu fühlen. Aber wetten wir was? Genau dort, im Biergarten, wollen unbedingt auch die Nichtraucher sitzen! Egal wie viele Plätze in den rauchfreien Zelten frei sind! Wenn 2 Raucher im Biergarten sitzen, dann wollen alle Nichtraucher unbedingt daneben sitzen! Und nächstes Jahr gibt es dann einen Volksentscheid, um das Rauchen auch in Biergärten zu verbieten. So sind sie, die Nichtraucher…
Jawohl, als aktiver Abstinenzler will ich, dass das Rauchen und das Trinken (von Alkolhol) überall verboten wird, auch in den Biergärten und auch zu Hause.
ääähhh… beim Lesen der Kommentare frage ich mich allerdings teilweise auch ob hier der Sarkasmus regiert oder nicht. Vielleicht hat ja der ein oder andere ein Glas zuviel getrunken? Ich sag nur: http://www.kenn-dein-limit.de! :o))) Also mal im Ernst… ich bin kein Freund von Verboten, aber in Sachen Rauchen wird das wohl langsam Zeit. Beim Thema Alkohol hingegen sollte man vielleicht mehr auf Aufklärung setzen…
Zfui von allem ist Gift!
Aber alles in Masen is a Genuss und wie Medizin für Körper und Geist.
A Schweinshax, a Hendl, a gruma Hund und a Bier des sag i Dir; Ah sche is!
Und zur Wies‘n gehört des hald nun mal dazu;
Und de andan Spießer, Dipfalscheißer und Spaßverderber soll’n dahom bleim,
oda man sois mim Scheißhausbäsen naushaun.
Mit bayrischem Gruß
Kreilinger
Joa, Krailinger, i bin oa Spießer, Dipfalscheißer und Spoaßfördörber, oaber dohoam blaim werd i nimmer. I nehm den Schoißhausbäsn sölbst ün di Hoand, und doamit göh I oaf eich Suffa los unt fög eich Hoaxn und Moaß fum Tisch. Woartäts nur oab!
1. Das will ich sehen
2. Ihre versuchte Verballhornung des bayrischen Dialekts ist… bedauernswert 🙂
Georg, du solltest lieber Spargel stechen gehen und nicht auf die Wiesn. Solche Leute braucht keiner. Hauptsache du sitzt neben mir.
Georg, stell dir nen Iglo Zelt auf und werde glücklich damit.
Ich glaube du hast sehr viele Probleme Zuhause, sonst kommt man ja nicht auf solche Ideen. Rauchen und Saufen, so muss es sein.
Lade mal dein Elektroauto, aber den Strom schön sb
selber erzeugen…
Herr Washuber,
Ich habe mal ihren Namen gegoogelt, sie regen sich anscheinend ja auch gerne über den Missbrauch von Kaffee als Genussmittel auf… und so oft wie sie ihre Tätigkeit als aktiver Abstinenzler erwähnen könnte man fast meinen dass sei der letzte Strohhalm an den sie sich in ihrem tristen nüchternen Leben klammern…
Und an alle Trunkenbolde: Heute (es ist 4:11 Uhr) um 12:00 ist es wieder soweit! Die größte öffentliche Drogenszene Deutschlands ist wieder eröffnet! Ich kanns kaum mehr erwarten betrunken durchs Zelt zu torkeln und Abstinenzler zu vergraulen 😀
Also ich würde sagen, nachdem wir erfolgreich die Zigaretten aus den Bierzelten verbannt haben, sollten wir das Gutmenschentum mit allen Konsequenzen durchziehen:
Auf dem gesamten Oktoberfest gibts jetzt auch nur noch alkoholfreies Bier. Desweiteren sollte die Musik in den Zelten abgeschafft werden, da diese Lautstärke den Ohren schadet.
Im Zuge dessen ist es auch verboten, selbst laut zu singen oder sich laut zu unterhalten.
Männern ist es untersagt, im Stehen zu Pieseln.
Fahrgeschäfte dürfen nicht mehr fahren, deren Benutzung könnte sich nämlich in vielfältiger Form auf die körperliche und – bei zuviel Aufregung – auf die psychische Verfassung auswirken.
Weitere Vorschläge werden gerne entgegengenommen, wie wäre es mit diversen Volksabstimmungen? 😉
Zu gern würde ich glauben, dass Frau Kurti es wirklich ernst meint und mir aus der Seele sprechen will. Ja, die Gesundheit muss einfach Vorrang vor allem haben, selbst wenn es nicht populär ist und es die Alkoholiker in diesem Forum offenbar anders sehen wollen. Wahrheit bleibt aber nun einmal Wahrheit, und wir müssen nun einmal mutig für sie kämpfen. Tag für Tag stelle ich das unter Beweis, und dass ich einige Tage lang in diesem Forum nicht für den Weg der Askese kämpfen konnte, liegt einfach daran, dass mir ein Süchtiger die rechte Hand gequetscht hat, dem ich nach vergeblichem Hinweis auf die schädliche Wirkung des Alkohols Glaubersalz in den Perlwein gestreut hatte. Nein, Dom Perigrand nötigte mir in diesem Fall keinen Respekt ab, und erst recht wird mich kein Oktoberfest zum Schweigen bringen. Alkoholiker, achtet dieses Jahr auf euere geliebte Moaß!
Um das nochmal zusammen zu fassen:
Sie haben jemanden sein erworbenes Eigentum (Dom Perignon Champagner) mutwillig vernichtet um ihre völlig wahnsinnigen, weltfremden und absolut lächerlichen Kreuzzugpläne durchzusetzen?
Mein lieber Scholli, ich dachte nicht dass Menschen so indoktriniert sein können.
Mir ist es egal was sie für richtig halten, was sie meinen was gesund ist und was sie für gut und böse halten. Völlig egal. Leben sie doch gesund. Nur zu.
Nur lassen sie ihr Umfeld damit in Ruhe. Oder hören sie wenigstens auf jemanden mit ihrem Ökogeschwaffel ans Bein zu pissen wenn sie merken dass er sich einen Dreck darum schert was sie ihm eintrichtern wollen.
Und lassen sie ihre Giftmischerfinger von meinem Bier.
Achja: Es heißt „Maß“, nicht „Moaß“. Wir bayrischen Biersüchtlinge sprechen es so aus wie es geschrieben steht. Hören sie auf sich lächerlich zu machen.
(Ein Beitrag zur literarischen Vearbeitung)
Gestern nacht hatte ich einen Traum. Darin fand ich mich auf der Wiesn wieder und nahm einen Platz im einzigen nicht überfüllten Zelt ein. Sofort stellte eine züchtig in biederem Steingrau uniformierte Bedienung einen Riesenkrug vor mich hin, der mit einem nach Apfel duftenden Getränk gefüllt war. Ich murmelte vor mich hin: „Welche Überraschung! Äppelwoi hätte ich in Frankfurt und nicht in München erwartet.“ Da schnauzte mich der Bedienungsdrachen an: „Sie Depp! Bei uns kriegn’s keinen Alkohol. So, jetzt runter mit dem Apfelsaft und Klappe halten!“
Auf einmal wurde es still im Zelt. Ein Bläserensemble der Heilsarmee erklomm die Bühne und spielte einen Tusch. Und dann sah ich Ihn. Georg Washuber, ein bereits in die Jahre gekommenes hageres, längliches Männlein mit schütterem blonden Haar, stellte sich vor die mutigen Gutmenschen und verbeugte sich vor dem Publikum. Er trug eine knallgrüne Lederhose, und ein Hütlein mit Gamsbart saß schief auf seinem Kopf. Dennoch donnerte der Applaus.
Eigentlich wirkte das ganz lustig, aber langsam wurde mir doch mulmig, und ich wollte mich heimlich aus dem Staub machen. Da erst bemerkte ich, dass mich die graue Dame wohl an der Bank festgebunden hatte und es kein Entkommen gab. Auch meine Arme waren fixiert, sodass ich mir nicht einmal die Ohren zuhalten konnte.
Drohend fuchtelte Washuber mit dem Taktstock und stellte ein Standmikrophon vor sich auf. Er wollte doch nicht etwa singen?! Doch, er wollte, und seine Darbietung sollte meine schlimmsten Albträume übertreffen. Durch ein schräges Vorspiel der Bläsergruppe in Stimmung gebracht, kämpfte er sich in gebrochenem Bayrisch von Ton zu Ton durch:
„In Minka gübt’s a Wiäsnfest,
äns, zwä, g’süffa,
do toabt a zümlich fiase Pest,
äns, zwä, g’süffa,
dia Moaß küppt mon hinäin, i bäh,
äns, zwä, g’süffa,
dönn Alkohol gübt es hia, a gäh,
dös is fürwahr a schlümmer Schmäh,
und jäder sauft und pafft und fresst,
da füh‘ i mi oarg göstresst.“
Ich fühlte noch den Lufthauch einer gen Washuber geworfenen, mich haarscharf verfehlenden Tomate, doch dann schwanden mir die Sinne. Schweißgebadet wachte ich in meiner Schlafstatt auf und fasste den festen Vorsatz, in diesem Jahr lieber einen großen Bogen um das Oktoberfest zu machen.
Es ist eine Unverschämtheit, wie ich hier im Forum behandelt werde. Einer tut mir mit Worten Gewalt an, der nächste macht sich in übelster Weise über mich und auf meine Kosten lustig. Aber warten Sie nur ab! Solche Beiträge machen engagierte Abstinenzler zu militanten Abstinenzlern, und dann ist es nur eine Frage der Zeit, wann jedem die Freude an dem öffentlichen Trinkgelage vergangen sein wird.
Herr Washuber, regen Sie sich ab! In wenigen Jahren werden sicher EU-Richtlinien greifen, die den Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit zu Geschichte werden lassen, und dann wird auch ohne Ihr Zutun jede Freude an „Trinkgelagen“ wie dem Oktoberfest vergangen sein. Lehnen Sie sich zurück, erfreuen sich vielleicht an dem neuen japanischen Biergetränk und harren einfach ganz gelassen der Dinge.
Wenigstens Erwin Trollinger versteht hier, dass mich das Problem mit dem Alkoholismus innerlich aufwühlt, und dank seines Beitrags habe ich mich inzwischen wirklich etwas abgeregt. Deshalb entschuldige ich mich an dieser Stelle in aller Form für meinen vorigen heutigen Beitrag.
Mein heutiger Ärger ist sicher auch aufgrund dessen nachvollziehbar, was ich heute erlebt habe. Wie sich die meisten an diesem Forum Beteiligten denken können, halte ich mich zur Zeit in München auf, um beim Oktoberfest aktiv gegen die Sucht vorgehen zu können. Mein kleines Zimmer in der Pension in Ottobrunn habe ich mir dabei wirklich vom Munde abgespart. Im Zelt des Schottenhammels begann ich heute mittag meine Kampagne und sprach die ersten Süchtigen auf ihr Laster an, die mir aber nur irgendwelche bairischen Schimpfwörter entgegenlallten. Wahrscheinlich brauchte ich zu lange, um ein Tütchen mit Glaubersalz hervorzuholen, denn schon goss mir ein Flegel seine Moaß(!) über den Kopf aus. Stinkend und von Bier durchnässt verließ ich das „Festzelt“ und wurde umgehend von Sanitätern aufgegriffen, die mich vom „Festplatz“ verschleppten und in einen weiß gekachelten Raum verbrachten, angeblich zur Ausnüchterung. Das Personal wollte mir dort nicht abnehmen, dass ich in Wirklichkeit Abstinenzler bin, aber am Abend setzte mich doch jemand in ein Taxi nach Ottobrunn, wo ich meiner Wirtin mühsam erklären musste, weshalb ich mich in diesem Zustand befand.
Bis eben habe ich versucht, meine Kleidung wieder in Ordnung zu bringen, und gehe gleich zu unnatürlich später Zeit zu Bett. Deshalb wird jeder gut Gesinnte verstehen, dass ich mich aufgeregt und dabei auch im Wort vergriffen habe. Jetzt verabschiede ich mich für heute von diesem Forum und bin davon überzeugt, dass ich morgen mehr gegen die Seuche des Alkoholismus bewirken werden.
Ich bin nach diesem Beitrag davon überzeug dass Herr Washuber ein, wie es im Internetslang genannt wird, „Troll“ ist. Ich kann ihn schlicht nicht ernst nehmen und gehe davon aus dass die Kundgebung seiner völlig irrealen Meinung nur dazu dient Aufmerksamkeit zu erregen und heftige Gegenreaktionen zu erwirken. Wir sollten einfach aufhören darauf einzugehen, es hat ja sowieso keinen Wert. Wenn jeder der nach Bier riecht von den Sanitätern aufgegriffen wird ist das Rot-Kreuz-Zelt dieses Jahr größer als alle Festzelte zusammen. Und sollte es Grund gegeben haben dass sie direkt aufgegriffen wurden waren wohl außer Alkohol und Nikotin andere (biologische und als Abstinenzler ideologisch vertretbare psychoaktive Leckereien zum Beispiel…) im Spiel die sich etwas negativ auf ihr Verhalten auswirkten. Wohl gemerkt, das ist keine Unterstellung, nur eine Annahme.
Wieso wagen sie denn diesen Gang nach Biernossa auch wenn er sie finanziell so abbrennt? Für das Geld hätten sie sich schon längst leckeren japanischen Bierersatz bestellen können.
Sind sie am Samstag auch vertreten? Ach bitte, das würde meinen Aufenthalt noch etwas lustiger gestalten, aber bitte vor 11:00 MESZ damit ich ihre Thesen noch einigermaßen mitverfolgen kann…
Sollte dem alles nicht so sein, und Herr Washuber seine Agenda wirklich ernst meinen… nun so möge Gott uns allen beistehen… (und das aus dem Munde eines Atheisten… (wenigstens komm ich so nicht in Versuchung am Messwein zu nippen)).
Mit freundlichen Grüßen aus dem schönen Bayernland
Georg, du hast es schon nicht leicht! In München gibt es genug Parkuhren mit denen du dich unterhalten kannst. Schmeiß nen Euro rein und ab gehts… Ich mit mit meinen Kumpels ab morgen auf dem Oltoberfest und wir werden richtig Männlich Saufen! Vielleicht treffen wir uns ja in der Ausnüchterungszelle!
Ach, jetzt werde ich auch noch als Troll bezeichnet. Das soll wohl eine Beleidigung sein, aber dabei kenne ich Trolle doch eigentlich als drollige Kerlchen, die den Touristen in Norwegen mit ihrem Schabernack Freude bereiten. Nun ja, der Neffe meiner Pensionswirtin hat mir eben erklärt, dass „Troll“ im Internet auch eine Bezeichnung für diejenigen Menschen ist, die dort unbequeme Wahrheiten zum Besten geben und deshalb so beliebt wie Fußpilz sind. Also werde ich mit diesem Etikett wohl leben müssen, und ich überlege ernsthaft, ob ich dem Vorstand meines Abstinenzlervereins vorschlagen sollte, uns ein neues Emblem mit dem Abbild eines Trolls zu entwerfen, um damit mehr Sympathie in unserem Ort einzuheimsen.
Ich bin vorgestern übrigens gar nicht in das Rotkreuzzelt gebracht worden, sondern wurde von den Ordnern und dann den Sanis sofort einkassiert, wahrscheinlich weil ich mich lauthals über jenen unverschämten Deppen, der mich mit Bier nassgemacht hatte, beschwert hatte.
Ansonsten ist das Oktoberfest für mich kein „Biernossa“, denn ich finde überraschend viele Gleichgesinnte. Die Sache mit dem Glaubersalz habe ich übrigens aufgegeben, da die wenigsten Zecher überhaupt eine Geschmacksveränderung zu bemerken schienen. Jedenfalls habe ich dort schon etwa 200 Unterschriften für ein Bürgerbegehren für ein generelles Tabak- und Alkoholverbot sammeln
können, teilweise sogar von reuigen Trinkern, die sich nach übermäßigem Bierkonsum endlich von ihrem Laster abwenden wollten.
An das leckere japanische Bierersatzgetränk weiß ich leider nicht zu kommen. Kennt jemand eine Bezugsquelle?
Am kommenden Samstag wird man mich ab etwa 10:00 Uhr mit Gleichgesinnten bei einer Mahnwache gegen den Alkoholismus vor dem Wiesen-Gugalhüpf antreffen. Vielleicht gibt es dann auch eine kleine musikalische Darbietung, denn wir üben bereits an einer eigenen Version von Udo Jürgens‘ seinerzeit populärem Titel „Der Teufel hat den Schnaps gemacht“.
Jedwedem Zweifel an der Seriosität meines Anliegens trete ich entschieden entgegen, so wahr ich Georg Washuber heiße. (Ansonsten ist auch der Genuss von Messwein äußerst schädlich, aber bei der Priesterschaft treffe ich ebenfalls meist auf taube Ohren.)
Dem von anderer Seite unterbreiteten Vorschlag mit der Parkuhr werde ich nicht nachkommen, denn diese brauche ich wohl kaum mehr vom Abstinenzlertum zu überzeugen.
Sie sind so witzig! 😀
Inhaltlich ist das aber ernst und nicht lustig gemeint. Ich hatte allerdings einen „Freund“ gebeten meinen heutigen Beitrag zu verfassen, weil mir die Füße von meinem Besuch auf der Wiesn weh taten und ich mich ein wenig hinlegen musste. Mit diesem „Freund“ werde ich jetzt wohl ein bierernstes Wort reden müssen.
Lieber Herr Washuber,
meinen Sie nicht, dass gerade die „Wiesn“ der schlechteste Ort ist um eine Kampagne / Umfrage etc zu starten. Ich kann ja Ihren Ärger verstehen, und auch Ihre Bedenken, dass sich immer mehr Mensch in Alkoholismus etc stürzen und dabei die Risiken (gesundheitlich, psychisch usw)einfach mal ignorieren. Natürlich sollte es in der Öffentlichkeit anständig zugehen. Die Wiesn hat auch nicht ihren Ursprung als Komabesäufnisfest, leider wird dies durch die Medien immer mehr genau so dargestellt und veranschaulicht. Da kennt eine Sheila aus Australien den eigentlichen Urpsung der Wiesn nicht, sie ist lediglich da um sich mit ihren Freunden für einige Tage ins Koma zu trinken, denn genau SO ist meine Generation. Schade eigentlich, aber der eine oder andere wird es im Alter auch noch raffen, und wenn nicht dann können auch alle Abstinenzler in der Welt nichts dagegen tun. Meinen Sie nicht es wäre sinnvoller an die Medien heran zu treten um dort Kampagnen zu starten die Folgen von Alkoholismus veranschaulichen statt auf dem größten Volksfest der Welt Leute krampfhaft versuchen zu überzeugen dass Alkohol und Zigaretten schädlich sind?
Ich selbst bin Raucherin und finde das Nichtrauchergesetz in Ordnung, allerding wäre es trortdem schön, seien Zigarette an einem warmen, trockenen und abgegrenzten Ort drinnen zu rauchen, sei es in der Bar, auf der Wiesn oder sonstwo.
Sie müssen schon die Meinung anderer akzeptieren, und auch wenn sie es vielleicht nicht so sehen, so manch einer hat Spaß daran seine Maß zu trinken, seine Zigarette zu rauchen und lautlos alle Wiesn Hits mitzugröhlen.
Liebe Münchnerin,
ach, es ist Balsam für meine Seele, dass ich in Ihrem Beitrag endlich einen Funken von Verständnis für mein Anliegen finde, während ich ansonsten meist nur angefeindet oder ausgelacht werde. Allerdings gehe ich nicht so weit, die Meinung derer zu akzeptieren, die gegen die Gebote der Gesundheit verstoßen.
Ich glaube mich übrigens an eine gewisse Sheila aus Australien zu erinnern, die sich mit ihren Freunden durch besondere Verstocktheit „auszeichnete“ und in doppelter Weise nicht ansprechbar war. (Ein Tütchen Glaubersalz hat sie mir übrigens entwendet und sich durch die Nase einverleibt.) Ansonsten habe ich aber etwa eine Hundertschaft reuiger Alkoholsünder für mein Volksbegehren gegen den Alkohol geworben, weshalb ich meine Besuche auf der Wies’n durchaus für sinnvoll halte.
Haben Sie selbst übrigens schon daran gedacht, das Rauchen aufzugeben und einem Abstinenzlerverein beizutreten?
In diesem Sinne grüßt Sie
Georg Washuber