Der Volksentscheid zur geplanten Schulreform in Hamburg betrifft zwar zunächst nur die Hansestadt, hat aber deutschlandweit für große Aufmerksamkeit gesorgt. Die von den Grünen geforderte sechsjährige Primarschule könnte Prognosen zufolge gescheitert sein. Ein Ergebnis liegt zwar noch nicht vor, doch laut einer Prognose stimmten 54,8 Prozent gegen die Vorlage.
Die Gegner der Schulreform in Hamburg, die Initiative „Wir wollen lernen!“ könnte die 1,2 Millionen Stimmberechtigten mehr überzeugt haben. Die halten nämlich an der vierjährigen Grundschule fest und sehen in der geplanten sechsjährigen Primarschule eine Benachteiligung von besonders leistungsstarken Schülern. Bereits in den ersten vier Jahren der Grundschule seien die Bildungsunterschiede schon sehr groß, sodass diese nach einer Verlängerung auf sechs Jahre zu noch größeren Problemen führe.
Die Befürworter der Schulreform in Hamburg wollen Lehrer zu Lernberatern machen und Kinder zum selbstständigen Lernen erziehen. Das Sitzenbleiben soll es nicht mehr geben. Dadurch sollen vor allem leistungsschwache Schüler gefördert werden. Als problematisch sehen Kritiker die Verschleierung eines allgegenwärtigen Problems: leistungsschwache Schüler können werden nur durch neue Reformen auch nicht zwangsläufig stärker. Die Probleme für Bildungsungleichheiten liegen meist in anderen Bereichen wie in sprachlichen Barrieren oder vor allem dem Elternhaus. Wenn die Konzentration in den ersten sechs Jahren stärker auf diese Schüler fällt, könnten leistungsstarke Schüler nicht hinreichend gefördert werden. Auch die damit verkürzte Gymnasiumszeit würde keine adäquate Bildung gewährleisten. Zu welchem Ergebnis die Auszählung kommt und ob der Volksentscheid wirklich die geplante Schulreform in Hamburg scheitern lässt, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt abzuwarten.
Fragen Sie doch mal Gesamtschulbefürworter-PolitikerInnen, wohin sie ihre Kinder schicken. Ob öffentliche Schule, gut beleumundetes Gymnasium oder Internat. Falls sie welche haben …
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