Es ist soweit: Heiner Geißler hat es geschafft, Gegner und Befürworter von Stuttgart 21 an einen Tisch zu holen. Das ganze soll nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit passieren, weswegen die Schlichtung live im Fernsehen übertragen wird. Darüber hinaus gibt es im Internet zahlreiche Live Ticker, sodass man auch von unterwegs oder vom PC aus an den Erfolgen und Misserfolgen der Gespräche teilhaben kann.
„Wir wollen keine Predigten und keine Glaubensbekenntnisse“ – so erhofft sich Heiner Geißler den Verlauf der Gespräche. Stuttgart 21: das ist das wohl umstrittenste Bahnprojekt aller Zeiten. Hunderttausende Bürger gehen deswegen auf die Straße und sprechen sich gegen das milliardenschwere Projekt aus, dessen Nutzen nicht mit den hohen Kosten in Einklang stehe.
Die Schlichtung, die aktuell stattfindet, scheint bislang jedoch eher auf Vorwürfen und Anschuldigungen zu beruhen, als dass eine friedliche Einigung erfolgen könnte. Geißler forderte, alle Fakten auf den Tisch zu legen, um auf der Basis diskutieren zu können. Die Gegner von Stuttgart 21 fordern eine Volksabstimmung. Live Ticker zur Schlichtung im Rahmen von Stuttgart 21 gibt es z.B. auf stern.de.
Warum nicht Tunnel bauen und Kopfbahnhof erhalten?
Zentrale Aussage der Schlichtung zu Stuttgart 21 für mich ist:
In der Schweiz wird ein Fahrplan erstellt und dann der Bahnhof und das Netz dafür entworfen, in Deutschland werden Bahnhöfe und Strecken wahrlos gebaut und dann geschaut, welchen Fahrplan man da rein bekommt. Der Nutzen für die Menschen ist beim Schweizer Vorgehen höher. Eine Verkleinerung von S 21 müsste in den bestehenden Plänen möglich sein und würde Kosten senken. 4 Gleise unter der Erde bei Fortbestand des Kopfbahnhofs wären eine deutliche Erhöhung der Kapazität, während das akut geplante S 21 die Kapazität begrenzt.
Warum in Stuttgart nicht beides, S21 und K 21! Ein viergleisiger Tunnelbahnhof und ein erhaltener Kopfbahnhof könnte die Vorteile beider Systeme kombinieren. Das machen ja auch die Schweizer! Die ICE könnten zwischen Hauptbahnhof und Flughafen für Verbundfahrkarten frei gegeben werden.
Es wäre fatal für die Demokratie, wenn die Schlichtung nur ein Verzögerungselement wäre, bis die Demos winterbedingt schrumpfen.
Wesenlich schneller als Stuttgart 21 vollendet wird könnte die Gäubahn einen Halt in Stuttgart Vaihingen bekommen, so dass man schon dort vom Schwarzwald oder Bodensee kommend in die S- Bahnen zum Flughafen und zur Innenstadt umsteigen kann. Auf diese Maßnahme zu verzichten, um Stuttgart 21 in einem besseren Licht dastehen zu lassen, bringt den Menschen schon seit Jahren Nachteile in Form von unnötig langen Fahrzeiten. Wo werden noch Investitionen unterlassen, um Stuttgart 21 besser dastehen zu lassen?
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Abs. Felix Staratschek, Freuligrathstr. 2, 42477 Radevormwald