Dass die Medien einen großen Einfluss auf den Konsumenten haben ist nichts Neues. Viele Meinungen werden durch das geschaffen, was man über den Fernseher oder die Tageszeitung vorgesetzt bekommt. Dabei scheinen viele zu übertriebenen Reaktionen zu neigen, wie es jetzt die kürzlich aufgetretene Schweinegrippe in aller Deutlichkeit zeigt. Diese ist in aller Munde und führt – glaubt man den Panikmachern hierzulande – möglicherweise zum abrupten Ende der Menschheit. Horrorszenarien werden gesponnen, ohne die Hintergründe zu kennen. Schlagzeilen wie „Schweinegrippe fliegt um den Globus“ tragen nicht zu einer Entspannung bei. Klar, man darf die Krankheit nicht zu sehr verharmlosen. Der Virus ist deutlich aggressiver als die gewöhnliche Grippe. Aber dennoch wird die Schweinegrippe als todbringende Seuche gesehen, obwohl dies nicht der Fall ist. Zumindest nicht in Deutschland. Dass es in Mexiko zu mehr als 100 Todesfällen kam ist schlimm, liegt aber an der dortigen medizinischen Versorgung. Das Gesundheitssystem des Landes ist nicht annähernd auf dem Stand des unsrigen. Die Fälle in den USA zeigen die gravierenden Unterschiede gegenüber dem südlichen Nachbarland: hier konnten die meisten erkrankten Menschen bereits nach wenigen Tagen geheilt werden.
Heute Morgen schaltete ich das Radio ein. Nach einem gediegenen Song ging es gleich zum Top-Thema der Woche: die Schweinegrippe. Der Sender hat extra eine Hotline für besorgte Bürger eingerichtet, die live im Radio ihre Fragen vorbringen konnten. Eine äußerst besorgte Anruferin sagte, dass sie einen Flug in die USA gebucht hätte und nicht wüsste, ob sie diesen jetzt stornieren solle, weil es ja „irgendwo“ in den USA Fälle der Schweinegrippe gegeben habe. Dass in den USA rund 250 Millionen Menschen leben und bisher gerade einmal 64 Fälle der Schweinegrippe bestätigt wurden, schien sie wohl kaum zu beeindrucken.
Eines ist aber so sicher wie das Amen in der Kirche: wenn in ein paar Wochen kein TV-Sender und keine Zeitung mehr über die Schweinegrippe berichtet, wird auch die derzeitige Panik im Nu verschwunden sein. Aber keine Angst – die nächste Welle der globalen Panikmache wird nicht lange auf sich warten lassen…
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[…] Trotz der Vorfälle darf man die Schweinegrippe nicht zu stark bewerten und erst gar nicht in Panik verfallen. Mexiko lebt vom Tourismus und wird durch die derzeitigen Geschehnisse große finanzielle […]